Vom 21. bis 25. August 2023 begaben sich Schülerinnen und Schüler der Zweijährigen Fachschule Agrarwirtschaft der Justus-von-Liebig-Schule gemeinsam mit ihrem Lehrer Hubert Focke-Meermann und Jasmin Hellbusch von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf eine fünftägige Reise ins benachbarte Polen.
Nach achtstündiger Fahrt erreichte die Reisegruppe ihr erstes Ziel: die polnischen Stadt Zielona Góra. Dort besichtigten die Fachschülerinnen und -schüler den Familienbetrieb von Idzi Łukaszewski. Er betreibt einen 200 Hektar großen Ackerbaubetrieb und mästet in einem auf Stroh gebauten Stall Schweine. Beeindruckend ist Łukaszewskis Engagement für die Landwirtschaft über den eigenen Hof hinaus: Er ist Mitglied des Hauptvorstandes des polnischen Schweineverbandes PZHiPTCh „POLSUS“ und Vorsitzender des Zuchtausschusses; des Weiteren ist er der Präsident der Lubuskie Pig Breeders Association und Mitglied des Rates der Genossenschaftsbank. Auch im sozialen Bereich engagiert er sich ehrenamtlich.
Am zweiten Reisetag begaben sich die Exkursionsteilnehmer nach Breslau. Dort besichtigten sie am Vormittag einen staatlichen Ackerbaubetrieb mit einer Gesamtfläche von beeindruckenden 3.600 Hektar, von denen auf 2.800 Hektar Getreide, Raps, Zuckerrüben und Mais angebaut werden. Neben dem Ackerbau werden 1.600 Kühe der Rasse Holstein-Friesians gehalten, die jährlich 12 Millionen Liter Milch produzieren. Ab Mittag besuchte die Reisegruppe eine landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die über 70 Erzeugergruppen mit Schweinen, Rindern, Milch, Zuckerrüben, Getreide und Raps beliefert. Im Rahmen der Betriebsbesichtigung trafen die Fachschülerinnen und -schüler auch den Präsidenten der Bauerngenossenschaft, der einen Familienbetrieb mit Schweine-, Rindfleisch- und Getreideproduktion leitet.
Einen weiteren Betrieb besichtigten die Besucher aus Vechta am dritten Exkursionstag: Das aufgesuchte Unternehmen baut auf 1.300 Hektar im Umland von Breslau Winterraps, Winterweizen, Wintertriticale, Sommergerste, Mais und Sonnenblumen an. Zu besichtigen war auch das Getreidelager. Nachmittags begaben sich die Exkursionsteilnehmer auf eine Tour durch Breslau (polnisch Wrocław). Die europäische Kulturhauptstadt ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesien (polnisch Dolny Śląsk) und sicher eine der schönsten und beliebtesten Städte Polens.
An Tag vier der Auslandsexkursion besuchte die Reisegruppe zunächst einen 1.800 Hektar großen Betrieb, auf dem Kartoffeln, Raps, Winterweizen, Sommergerste und Mais angebaut wird. Mittags erreichten die Exkursionsteilnehmer Złota Woda, ein kleines Dorf, das für seine Forellenzucht und die Brauerei bekannt ist. Nach einem stärkenden Mittagessen besichtigten die Reisenden den Komplex Osówka. Dabei handelt es sich um ein Militärobjekt unter Tage aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Von 1943 – 1945 wurde unter deutscher Aufsicht ein 1500 m langes unterirdisches Netz von Tunneln und Räumen geschaffen.
Am fünften Tag hieß es „Żegnaj Polsko“ („Auf Wiedersehen Polen“); die Besuchergruppe begab sich auf die Rückreise. Einhellig viel am Ende der Reise das Fazit der Teilnehmer aus: Die Exkursion ins EU-Nachbarland bot den angehenden staatlich geprüften Betriebswirtinnen und -wirten und zukünftigen Landwirtschaftsmeisterinnen und -meistern interessante Einblicke in die Agrarbranche.