Fachexkursion der Vechtaer Justus-von-Liebig-Schüler – Fleischwarenfabrik zur Herstellung von Wurst-, SB-Fleischwaren und Convienance-Spezialitäten-Menüs besticht durch regionale Herkunft – Salmonellenmonitoring, Antibiotikareduzierung und Tierwohl diskutiert – Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Qualitätsmanagement für zukünftige Fleischerzeugung bedeutend
Am vergangenen Freitag (24.04.15) besuchten 40 Auszubildende zum Land- und Tierwirt Schweinehaltung zusammen mit ihren Lehrern Dr. Karen Hampe und Detlef Breuer das Steinfelder Fleischzentrum Steinemann. Dort wurden sie von Geschäftsführer Ulrich Steinemann, Produktionsleiter Stefan Klune, Einkaufsleiter Schlachtvieh Stefan Bley und Maren Fehrlage von der Qualitätssicherung in Empfang genommen.
In diesen Tagen beginnt nämlich für die Auszubildenden zum Land- bzw. Tierwirt der Vechtaer Justus-von-Liebig-Schule die „heiße Phase“, denn ab jetzt dreht sich fast alles nur noch um die Vorbereitung ihrer Abschlussprüfung am Ende des dritten Lehrjahrs. Und da passte die Betriebsbesichtigung des Steinfelder Fleischzentrums Steinemann am vergangenen Freitag hervorragend in die Vorbereitungsphase. Nachdem Geschäftsführer Ulrich Steinemann das Unternehmen zunächst vorgestellt hatte , wurden die Schülerinnen und Schüler in mehrere Gruppen aufgeteilt, so dass sie einen tiefen Einblick in wirklich alle Bereiche des 1966 gegründeten Unternehmens bekamen.
Stefan Klune, Stefan Bley und Maren Fehrlage nahmen sich wirklich sehr viel Zeit für ihre Besucher und führten sie engagiert und kompetent durch den Betrieb. Das die Rinder und Schweine, die bei Steinemann geschlachtet werden, tatsächlich aus der Region kommen, davon konnten sich die Schülerinnen und Schüler selbst überzeugen. So begleiteten sie die Schlachtung von Schweinen vom elterlichen Betrieb ihres Mitschülers Sebastian Pohlschneider aus Damme. Bei der abschließenden Diskussion spielten u.a. die aktuelle Initiative Tierwohl, das Salmonellenmonitoring und Möglichkeiten zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung eine Rolle. Doch auch die Themen Transparenz, Nachvollziehbarkeit, Regionalität und Qualitätsmanagement wurden ausführlich besprochen, denn dies ist nicht nur für die Abschlussprüfung wichtig, sondern auch für die Fleischerzeugung der Zukunft von Bedeutung.
Das Steinfelder Zentrum zur Fleischgewinnung vom Schwein, Rind und Kalb wurde mehrfach ausgebaut und modernisiert. Bereits 1993 erfolgten umfangreiche Erneuerungsprojekte, die zu zwei unabhängigen Schlachtlinien führten: Schweine und Rinder werden seitdem parallel geschlachtet und verarbeitet. Für die Schüler und Schülerinnen war die Besichtigung einen einmalige Gelegenheit, denn das beide Tierarten in einem Betrieb geschlachtet werden, ist nur selten zu finden. Jährlich werden 1.300.000 Schlachtvieheinheiten im Fleischzentrum verarbeitet. Das Vieh kommt dabei zu 100 % aus QS-zertifizierten Betrieben aus der Region, darunter zahlreiche elterliche Betrieb der Schülerinnen und Schüler. Die einzelnen Arbeitsschritte von der Anlieferung des Viehs bis zur Auslieferung der Waren erfolgen nach streng kontrollierten Bestimmungen. „So ist 1-a-Qualität garantiert. Heute arbeiten wir mit über 400 Fachkräften“, stellte Geschäftsführer Ulrich Steinemann fest. „Wir alle legen Wert auf Verantwortung und Qualität. Und das zeichnet unsere Produkte aus.“