„Digitale Landwirtschaft“ auf dem Hof Fleming

„Ohne Digitalisierung geht es nicht!“ – das weiß man auch in der Landwirtschaft. Aus diesem Grund besuchten 40 Schülerinnen und Schüler der Einjährigen und Zweijährigen Fachschule Agrarwirtschaft am Donnerstag, den 05.10.2023, in Begleitung ihrer Fachlehrerin Kathrin Müller den Hof Fleming in Löningen/Ehren, um sich vor Ort einen Überblick über Digitalisierung in der Landwirtschaft zu verschaffen. 

Die Fachschülerinnen und -schüler teilten sich in vier Gruppen auf, die im Rotationsverfahren vier Stationen auf dem Hof durchliefen. An allen Stationen wurden sie von Fachpersonal unterrichtet, führten praktische Übungen durch und diskutieren im Anschluss die neu kennengelernten digitalen Techniken. 

An einer Station wurden die Schülerinnen und Schüler über den Einsatz von Robotik in der Landwirtschaft – speziell im Pflanzenbau – informiert. Referenten waren Lars Pelkmann und Vladimir Brunstein von der Hochschule Osnabrück sowie Christoph Tieben vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Im Fokus der Diskussion standen die Sensorik für Umfeldwahrnehmung, Langzeitautonomie, Elektrifizierung, Einsatzgebiete von Robotern sowie Herausforderungen der Umsetzung der Technologien in der Praxis.

Justus Felix Bracke vom DFKI widmete sich an der zweiten Station dem Thema „KI in der Pflanzenproduktion“. Er berichtete über KI im Allgemeinen, das Erstellen von KI-Modellen sowie den Einsatz von KI in der Pflanzenproduktion, um KI-gestützt mechanisch und zielgenau den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln so stark wie möglich zu reduzieren.  Die Fachschülerinnen und -schüler führten praktische Übungen zum Labeln von unterschiedlichen Pflanzen auf dem Versuchsfeld durch.

An Station 3 erhielten die Schülerinnen und Schüler Unterricht über universellen Datenaustausch zwischen Landmaschinen und dem Farmmanagementsystem, den Einsatz von Applikationskarten sowie Dokumentation im Ackerbau. Geleitet wurde die Station von Dr. Johannes Sonnen und Christoph Apke (agrirouter, Fa. DKE-Data) sowie Marcel Janßen und Christoph Deters (beide Fa. Schröder, Wildeshausen). 

Über Aus- und Weiterbildung von Landwirten im Bereich der Digitalen Landwirtschaft informierten Dr. Michaela van Eickelen und Alexia Lescow vom AgrotechValley Forum e.V. an Station 4. Die Experten stellten des Weiteren das Experimentierfeld der Agro-Nordwest vor und berichteten über mögliche Beratung zu Fördermöglichkeiten für digitale Investitionen für Landwirte im Rahmen des Projekts CITAH. CITAH („Cross-Industry Transformation in Agriculture and Health“) ist das Europäische Digitale Innovationszentrum für die Weser-Ems-Region.

Florian Stark und Sebastian Lieder (Gründer der Fa. AgraCheck) boten an Station 4 zusätzlich einen „AgraCheck“ an, bei dem einige Schülerinnen und Schüler freiwillig ihren Betrieb hinsichtlich digitaler Technologien analysieren lassen konnten. AgraCheck ist eine Smart-Farming-Vergleichsplattform. Sie liefert einen Überblick über Smart-Farming-Technologien. Smart Farming bedeutet die Anwendung von Technologien wie Datenanalyse, Automatisierung und Kommunikationstechnologien in der Landwirtschaft, um die Produktivität und Nachhaltigkeit zu verbessern.

In den Diskussionen an allen vier Stationen stellten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Experten fest, dass zwar viele Landwirte bereits Maschinen mit digitaler Technologie besäßen, diese aber nicht entsprechend und gewinnbringend einsetzten. „Digitalisierung in der Landwirtschaft ist kein Selbstläufer“, war ein weiteres Fazit des Tages. Für alle Anwesenden stand fest, dass die Aus- und Weiterbildung in der Landwirtschaft unbedingt weiterentwickelt werden muss, um mit den Entwicklungen in der Digitalen Landwirtschaft Schritt halten zu können.

Am Ende des informativen Tages hatten die Fachschülerinnen und -schüler vielfältige Einblicke in verschiedene Bereiche der Digitalen Landwirtschaft bekommen. Die konstruktiv kritischen Diskussionen waren aber nicht nur für die Schülerinnen und Schüler erhellend. Die Sichtweise und Aussagen der Fachschülerinnen und -schüler aus der Praxisperspektive waren ebenfalls sehr wertvoll für die Experten. Beide Seiten empfanden den Austausch zwischen Wissenschaft/Forschung und Praxis als sehr positiv und wertvoll.

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