Schweineexperte gibt Tipps zur Futterkostenreduzierung

Justus-von-Liebig-Schüler diskutieren Praxistipps – Fachkompetenz in Tierernährung erweitert – Schwerpunkt „Sauen-, Ferkel- und Mastschweinefütterung“ – Gesunderhaltung zentrales Zukunftsthema

 

Trotz Schneeglätte waren am vergangenen Freitag (22.02.13) über 70 Schülerinnen und Schüler der Vechtaer Justus-von-Liebig-Schule bereits vor acht Uhr in Schule erschienen. Denn Schweineexperte Björn Markus, Produktfeldleiter Schwein der BRÖRING Unternehmensgruppe aus Dinklage versprach einen interessanten Vortrag zu halten. Der Agraringenieur gab den angehenden Landwirten nämlich zahlreiche aktuelle Praxistipps zur Futterkostenreduzierung in der Sauen-, Ferkel- und Mastschweinefütterung.

 

Bei der Sauenhaltung drehte sich alles um die beiden Schwerpunkte „Kondition“ und „Erhaltungsbedarf“. Der Erhaltungsbedarf der Sauen ist aufgrund der Größe und des Gewichtes heute deutlich höher als früher, es ist also mehr Futter erforderlich. Trotzdem sind viele Sauen in deutschen Ställen „einfach zu dick und zu schwer“, meint Björn Markus. Den Schülerinnen und Schüler empfahl er deshalb, die Futterkurve durch konditions- und altersangepasste Fütterung mindestens drei mal pro Tragezeit zu überprüfen und anzupassen. Ab diesem Jahr müssen auch alle Sauen in Gruppen gehalten werden, was das Betriebsmanagement und auch die Futteransprüche vor neue Herausforderungen stelle. Ein unbedingtes „Muss“ sei deshalb die zielgerichtete Auswahl der richtigen Futter für die erschwerten Bedingungen. Moderates Gewicht bei optimaler Speckauflage und gutes Fundament seien wichtiger als schwere und fleischige Sauen!

 

Die Schülerinnen und Schüler wurden in der Ferkelfütterung über die vielfältigen Wechselwirkungen von Futterverbrauch, Haltungsbedingungen, Krankheiten sowie über die Unterschiede in der Trocken- und Flüssigfütterung informiert. Eine zentrales Problem seien die wachsenden Herden, gepaart mit höherer Wurfleistung bei abnehmenden Geburtsgewichten, meint Schweineexperte Markus. Denn dies führe zwangsläufig zu größeren gesundheitlichen Herausforderungen bei den Ferkeln, die sich in einer schlechteren Leistung und daraus resultierend höheren Futterkosten niederschlügen. Den Landwirten in spe empfahl er deshalb, sich mit ihren Leistungskennzahlen wie „Futteraufnahme“ und „Tageszunahme“ aber insbesondere auch der „Futterverwertung“ und dem „Futtergewinn“ auseinander zu setzen. Insbesondere die letzten beiden Kennzahlen würden nur die wenigsten Ferkelerzeuger beachten.

 

Einen Großteil der Diskussion nahm die Schweinemast ein, bei der es im Wesentlichen um Futterverbrauch, Futtertechnik, Futterverwertung, die Auswirkungen von Krankheiten und die Ergebnisse verschiedener Versuche ging. Neben dem Hauptvorteil der besseren Futterverwertung erzeuge pelletiertes bzw. granuliertes Futter auch homogenere Gülle ohne Schwimmschichten, erläuterte der Produktfeldleiter Schwein den Schülern. Es gebe keine Entmischungen im Silo, weniger „Rauswühlrisiko“ aus dem Trog, kürzere Fresszeiten mit mehr Ruhe- und Liegezeiten sowie eine höhere Futteraufnahme. Studiendirektor Josef Batke, Koordinator für die Fachbereiche Agrarwirtschaft, Ernährungsgewerbe und Körperpflege, freute es, dass die zukünftigen Landwirte nachvollziehen konnten, dass es sich bei den stark gestiegenen Futterkosten empfiehlt, die Fütterungstechnik möglichst „futterverlustfrei“ einzustellen. Insbesondere wenn man einen Neubau plane, so Björn Markus, solle man u.a. berücksichtigen, dass bei Flüssigfütterung der Energiebedarf für das „Aufheizen“ des kalten Wassers, die Entmischungsgefahr in den Leitungen sowie höherer Gülleanfall zu Mehrkosten führten.

 

Die Schülerinnen und Schüler konnten anschaulich nachvollziehen, dass nur gesunde Sauen, Ferkel und Mastschweine die besten Leistungen bringen. Daher ist die Gesunderhaltung des Tierbestandes ein zentrales Zukunftsthema, dem sich die Vechtaer Justus-von-Liebig-Schule an diesem Vormittag gewidmet hat.

 

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