Schüler gern gesehene Gäste bei OLB-Fachtagung

Ausdrücklich begrüßte Hilger Koenig, Generalbevollmächtigter der OLB, „die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Agrar und der Grundstufe Agrar der hiesigen Justus-von-Liebig-Schule sowie die Schüler der Fachschule Landwirtschaft aus Cloppenburg bei der Fachtagung der OLB „Landwirte im Dialog am Donnerstag, dem 7. November 2013 im Waldhof in Vechta. Die 37 Schülerinnen und Schüler hatten sich mit ihren Lehrern Udo von Kölln und Detlef Breuer auf den Weg gemacht, um sich mit verschiedenen, aktuellen Themen des Betriebswirtschafts- Politik-, Pflanzenbau und Tierproduktionsunterrichtes auseinanderzusetzen.

 

Die Zukunftsaussichten für die Landwirtschaft in der Region standen im Mittelpunkt der Veranstaltung „Landwirte im Dialog“, zu der 280 Landwirte gekommen waren. Hilger Koenig, Generalbevollmächtigter der OLB, betonte, es habe sich in den letzten Jahren ein Wandel in der Landwirtschaft vollzogen. Das sei vor allem in der hiesigen Region spürbar, wo die Agrar- und Ernährungswirtschaft einen besonderen Stellenwert habe, was sich auch in der Anwesenheit der Schulen niederschlage. Auch bei der OLB bilde die Landwirtschaft einen Schwerpunkt.

 

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Arendt Meyer zu Wehdel, sprach über Grenzen des Wachstums und wie Höfe wirtschaftlich weiterentwickelt werden können. Damit sprach er den angehenden Land- und Tierwirten im ersten Lehrjahr sozusagen „aus dem Herzen“. In Zukunft werde es immer wichtiger, Fortentwicklung und Investitionen in der Gesellschaft zu kommunizieren. Es müsse deutlich werden, dass alle etwas davon haben. Ein Beispiel dafür sei die Arbeitsplatzsicherung auch in den nachgelagerten Bereichen der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Man dürfe die Dynamik in der Region auf keinen Fall bremsen, so der Präsident. Sie dürfe aber auch nicht auf Kosten der Ressourcen gehen, denn die seien die Grundlage auf die die Landwirtschaft baue.

 

Uwe Bartels, Vorsitzender des Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland und ehemaliger niedersächsischer Landwirtschaftsminister, erörterte Herausforderungen der landwirtschaftlichen Zukunft. Die zunehmende Globalisierung für tierische Produkte bringe es mit sich, dass andere Länder teilweise günstiger produzieren könnten und mehr und mehr auf hiesige Märkte drängten. Ein gutes Beispiel für die Justus-von-Liebig-Schüler, welcher Stellenwert dem Betriebswirtschaftsunterricht zukommt.

 

Ein weiterer Punkt sei die schwindende Akzeptanz der Veredlungswirtschaft in der Bevölkerung, so Bartels. Für immer mehr Verbraucher sei die Fleischwirtschaft negativ behaftet, obwohl Lebensmittel noch nie so sicher gewesen seien wie heute.

 

Das Thema Tierwohl bleibe auch künftig aktuell, sagte der Referent. Bartels rief die Landwirte zum aktiven Tierschutz auf. Wer nichts unternehme, verliere den Verbraucher und die Akzeptanz in der Gesellschaft. Da dieses Thema seit Jahren Bestandteil des Unterrichtes an der Justus-von-Liebig-Schule ist, waren die Schülerinnen und Schüler mit dieser Problematik bestens vertraut. Auch müsse der Antibiotikaeinsatz auf das unbedingt erforderliche Maß reduziert werden. Die künftige Entwicklung der Landwirtschaft hänge davon ab, ob die aktuellen Probleme gelöst würden. Dann könne verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden.

 

In einer anschließenden Podiumsdiskussion, die ebenso wie die gesamte Veranstaltung von Uwe Haring moderiert wurde, wurden viele Fragen der Schülerinnen und Schüler beantwortet. Da ging es zum Beispiel um die Düngung: Nährstoffüberschüsse, die in der hiesigen Region nicht untergebracht werden dürften, sollen laut Bartels dorthin verbracht werden, wo sie fehlen. Aber das müsse nach gut überprüften Standards erfolgen, mahnte er. Man müsse hier sehr sensibel agieren. Technisch sei vieles möglich. Mit diesen Möglichkeiten könne das Nährstoffproblem der Region kontrolliert gelöst werden.

 

Unternehmer Heiner Bröring, dessen Ausführungen die BFS- und GSt-Schülerinnen und Schüler die meisten Sympathien entgegenbrachten, gab sich sicher, dass das Nährstoffproblem in drei bis vier Jahren aus dem Weg geräumt sei. Es gebe verschiedene Ansätze dazu.

 

Hubertus Berges, Kreislandwirt Cloppenburg, betonte, in den Ackerbauregionen müsse in puncto Düngernutzung noch ein Lernprozess stattfinden, „wir sind aber zum Wissenstransfer bereit“. Norbert Meyer, Kreislandwirt Vechta, betonte, dass ausgereifte Lösungen wichtig seien, gerade auch was den Rücktransport angehe: „Ich würde gerne in Ackerbauregionen fahren und Vorurteile ausräumen. Wir müssen mit guter Qualität überzeugen.“

 

Uwe Bartels ging zudem auf eine Anfrage zum Thema Werksvertragsarbeiter ein. Er erklärte, dass dieses Thema der Region sehr geschadet habe. Aber die aktuellen Anstrengungen ließen hoffen, dass die Situation sich bald kläre.

 

Die gelungene Veranstaltung fand große Resonanz, gelobt wurden die fundierten Vorträge, die lebhafte Podiumsdiskussion und die umfassende Möglichkeit zum Dialog.

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