Folgender Artikel erschien am 10. Mai 2013 in der „Land & Forst“, einem der führenden deutschen Wochenblätter für die Agrarwirtschaft. Die „Land & Forst“ erscheint in einer wöchentlichen Auflage von 64.000 Exemplaren und erreicht 220.000 Leser über die Grenzen Niedersachsens hinaus.
Schüler gaben treffende Prognosen ab
Schüler der Fachschule aus Vechta gaben Anfang dieses Jahres ihre Einschätzung über die Preisentwicklung an den Veredlungsmärkten für das Jahr 2013 ab (siehe LAND & Forst Ausgaben 1 bis 3). Nach Auswertung des ersten Quartals zeigt sich, dass die Prognosen der Schüler durchaus mit denen der Profis mithalten können!
Die Fachschüler hatten für das erste Quartal einen durchschnittlichen Hähnchenpreis von 0,95 Euro/kg Lebendgewicht erwartet und damit lagen sie lediglich 1,7 % oder nicht einmal zwei Cent über dem tatsächlich erzielten Preis. Im Schlachtschweinebereich fiel die Prognose mit einer Differenz von 1,8 % ähnlich gut aus. Wie von den Schülern prognostiziert, gerieten die Schlachtschweinepreise im Januar unter Druck, konnten sich aber im Laufe des folgenden Monats wieder leicht befestigen. Dies reichte zwar nicht ganz aus, um die Preiserwartung exakt zu treffen, aber mit einer Differenz von lediglich drei Cent kam sie dem tatsächlichen Schlachtschweinepreis doch recht nahe. Für Jungbullen R3 ergab die amtliche Preisfeststellung einen Durchschnittspreis von 4,07 Euro/kg SG im Mittel des ersten Quartals. Die Schätzung der Schüler lag lediglich gut 2 % darüber, auch dies ein durchaus respektables Ergebnis, ebenso wie die Prognose des Milchpreises, die lediglich zwei Cent über dem tatsächlich ermittelten Durchschnittswert lag. Der Milchpreis zeigte sich zu Beginn des Jahres 2013 ungewöhnlich stabil, in der Regel neigt der Preis zu Jahresbeginn eher zur Schwäche.
Nach Auswertung ihrer Prognose sind die Schüler zu dem Schluss gekommen, dass eine treffende Markteinschätzung nur möglich ist, wenn man sich intensiv mit den Produkten und ihren Preisverläufen beschäftigt und die Informationen sorgfältig ausarbeitet. Zusätzlich benötigt man aber auch Fachkenntnisse und Erfahrungen. Die Preisprognose wird von ihnen in Kombination mit den Daten der Betriebszweigauswertung als adäquates Instrument zur Betriebsplanung eingestuft.
Auch wenn nicht immer eine Punktlandung erreicht wurde, bleibt festzuhalten, dass die Markteinschätzung der Schüler insgesamt doch sehr gut war. Jeder, der schon mal eine langfristige Prognose über die landwirtschaftlichen Märkte erstellt hat weiß, wie Unwägbarkeiten auch die beste Schätzung zunichtemachen können. Wir dürfen auf die nächsten Auswertungen gespannt sein. (Breuer/Bergmann)
„Land & Forst“ http://landundforst.agrarheute.com/luf