Kontroverse Diskussion über “ Landwirtschaft im Interessenkonflikt …“

NABU und Kirche bleiben Antworten schuldig – Weltmarkt bestimmt Preis – Suche nach Lösungen – Kreisläufe schließen – Überregionale Podiumsdiskussion im Landkreis Vechta des „Ehemaligenvereins“

 

Der Verein Landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen im Kreise Vechta und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirksstelle Oldenburg-Süd, Außenstelle Vechta veranstalteten am am Donnerstag, dem 05. März 2015 in der Gasthaus Sextro in Oythe eine überregionale Podiumsdiskussion. „Landwirtschaft im Interessenkonflikt zwischen gesellschaftlicher Akzeptanz und wirtschaftlicher Notwendigkeit“ lautete das Thema, zu dem vier verschiedene Referenten Rede und Antwort standen.

 

Aus der Sicht der Landwirtschaft berichtete Heinz Korte, Vizepräsident des Landvolkes Niedersachsen und Vorsitzender des Landvolk Kreisverbandes Bremervörde. Mit im auf dem Podium saß Prälat Peter Kossen, Ständiger Vertreter des Offizials in Vechta, der die moralisch ethischen Aspekte erläuterte. Dr. Walter Helms, Sprecher der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe Bröring, Dinklage aus vertrat die vor- und nachgelagerten Industrien. Und für die Umwelt- und Naturschutzanliegen war Ludger Frye, 2. Vorsitzender der NABU-Kreisgruppe Vechta e.V. und Vorsitzender der NABU Ortsgruppe Lohne auf dem Podium. Die Moderation der Veranstaltung lag in den Händen von Dr. Günter Kuhnt, Leiter der Bezirksstelle Oldenburg-Süd der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Cloppenburg. Ihm war es wichtig, „miteinander zu reden und nicht übereinander“.

 

Die Schüler der Einjährigen Fachschule Agrarwirtschaft (EFL) nahmen an der Veranstaltung teil. Sie beteiligten sich rege an der Diskussion, da die Vorbereitung der Podiumsdiskussion auch Bestandteil des Unterrichtes im Fach Marketing war. Leider kam nicht jeder der Schüler mit seinen Fragen zum Zug.

 

Die beiden Vertreter des NABU und der Kirche enttäuschten bzw. verloren sich ein wenig in Allgemeinfloskeln, die sich z.T. auch noch widersprachen.

 

So machte Herr Frye den Ackerbau u.a. für den Rückgang des Niederwildes, wie Hasen, Fasane und Rebhühner, verantwortlich. Zur Rolle des Wolfes wollte er sich in diesem Zusammenhang jedoch ausdrücklich nicht äußern. Ein Landwirt, der berichtete, wie er bei der Heuernte um die Kiebitznester herum gemäht habe, musste am gleichen Abend feststellen, dass die Kiebitzjungen von Krähen getötet wurden. Herr Frye steht zum Jagdverbot auf die Krähen und bot als Lösung an, dass eines Tages Greifvögel ansässig würden, die dann die Krähenpopulation wiederum beschränken würden.

 

Ehemaligenverein SchülerPrälat Kossen kritisierte das reine Streben nach Gewinn und forderte Landwirte und Wirtschaft auf, soziale Verantwortung zu übernehmen und für höhere Löhne einzustehen. Ein Landwirt aus dem aktuellen Meisterkurs hinterfragte darauf hin das Handeln der Kirche, die ihre Gemeinden im Kreis Vechta jüngst aufgefordert habe, alle Pachtverträge zu kündigen. Neu verpachtet wurden die kirchlichen Ländereien zum höchsten Preis. Z.T. wurden bereits seit 30 Jahren laufenden Pachtverhältnisse beendet, da die bisherigen Pächter den Preisvorstellungen der Kirche nicht mehr entsprechen konnten. Zur sozialen Verantwortung der Kirche wusste der angehende Landwirtschaftsmeister auch zu berichten, dass seine Frau im kirchlichen Krankenhaus arbeite, sie habe auf Lohnsteigerungen und Weihnachtsgeld verzichtet, um ihren Arbeitsplatz nicht zu gefährden. Angesichts der aktuellen Entwicklungen bei den Mitarbeitern der Caritas forderte der Landwirt unter großem, Applaus, dass sich auch die Kirche ihrer sozialen Verantwortung stellen solle. Prälat Kossen bestätigte, „ja, auch die Kirche hat Probleme.“

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