Klassen- und Fachbereichsübergreifendes Schulprojekt beim „Fokus Schwein 2013“ auf dem Stoppelmarkt

Über 550 Teilnehmer auf dem Stoppelmarkt – Schülerinnen und Schüler stellen ihre Fähigkeiten anschaulich unter Beweis – Breite Anerkennung – Mehr Tierwohl ja, aber Deutschland muss wettbewerbsfähig bleiben

 

 

Bereits im 7. Jahr erfolgreich zog die Veranstaltung „Fokus Schwein“, die in diesem Jahr auf dem Stoppelmarkt in Vechta stattfand, über 550 interessierte Besucher in ihren Bann. Die Veranstalter – die BRÖRING Unternehmensgruppe aus Dinklage, Boehringer Ingelheim Vetmedica und die Justus-von-Liebig Schule Vechta – waren sehr zufrieden mit der Resonanz, die auch zeigt: Die Themen trafen den Nerv des Publikums. Und die Referenten konnten mit ihrem Fachwissen viele wichtige Informationen vermitteln.

 

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Und die Justus-von-Liebig-Schule nutzte diesen „Event“ für ein Klassen- und Fachbereichsübergreifendes Schulprojekt. Ruth Scherbring, Koordinatorin für die Fachbereiche Hauswirtschaft und Sozialpflege, und Rita Uchtmann führten mit ihren Schülerinnen und Schülern der „Berufsfachschule Persönliche Assistenz“ ein Projekt im Dienstleistungsbereich durch. Für die angehenden Auszubildenden der „Berufsschule Hauswirtschaft“ war der „Fokus Schwein“ eine sehr gute Gelegenheit fürs Service-Training. Selbstredend, das die Fachbereiche Agrar und Ernährung auch für das Ambiente des gesamten Zeltes zuständige waren, angefangen vom Eindecken über die Tischdekoration bis hin zum Raumschmuck. Hedwig Fröhle stellte mit den angehenden Bäckereifachverkäuferinnen die Schnittchenplatten her und Matthias Gerecke buk mit den Auszubildenden zum Bäcker 1.500 Stücke Butterkuchen.

 

 

Josef Batke, Koordinator für die Fachbereiche Agrarwirtschaft, Ernährungsgewerbe und Körperpflege, eröffnete die Veranstaltung und führte in das Tagungsthema ein. Trotz steigender gesellschaftlicher und politischer Anforderungen an die Haltung von Nutztieren werde die Marktorientierung und die Kostenführerschaft in der Schweinehaltung zukünftig die Wirtschaftsweise bestimmen. Für die Landwirte sei dabei eine hohe fachliche Qualifikation der Schlüssel zum Erfolg. josef_batke

 

 

Hermann Steep, Geschäftsführer bei Cargill, wies auf die gestiegene Nachfrage nach Getreide sowie die zunehmend volatiler werdenden Märkte hin. „Mehr Bevölkerungswachstum verlangt mehr Nahrung und steigender Wohlstand führt zu mehr Fleischkonsum. Das treibt die Getreidepreise hoch.“ Derzeit jedoch sieht er die Märkte entspannt aufgrund weltweit guter Ernten.

 

 

Hans Aarestrup, Geschäftsführer der Danske Svineproducenter (LaDS), räumte mit der Befürchtung auf, dass Deutschland demnächst von chinesischem Schweinefleisch überrollt wird. „Die Chinesen sind nicht wettbewerbsfähig, viele Probleme hindern sie noch an einer erfolgreichen Produktion.“ Trotzdem sollten die EU-Landwirte sich nicht auf ihren Leistungen ausruhen. Mit Blick auf die Politik warnte er vor zu hohen Auflagen hinsichtlich Tier- und Umweltschutz. „Schweine mästen kann so gut wie jeder, und Transport ist günstig. Sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig, kommt das Fleisch bald woanders her.“

 

 

Dr. Rolf Nathaus, Tierarzt aus Reken, appellierte an Tierärzte und Landwirte, sich offensiver in die derzeitige Diskussion um Tierwohl und Tierhaltung einzubringen. „Wir müssen aktiver kommunizieren, was wir tun, und aus der Defensive herauskommen, denn der Verbraucher weiß viel zu wenig über Tierproduktion.“ Er entwickelt derzeit dazu ein Info- und Presseportal für die Schweinehaltung: www.wikipig.de.

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Dr. Wilhelm Jäger, Tönnies Fleisch, empfahl der Branche, sich auf die gesellschaftliche Diskussion rund ums Tierwohl einzulassen. „Wir sollten uns den Herausforderungen stellen und Verbesserungen beim Tierwohl, die wissenschaftlich fundiert sind, auch umsetzen.“ Er machte klar, dass der Lebensmitteleinzelhandel großen Druck ausübe. „Rewe will demnächst nur noch GVO-freies Fleisch verkaufen. Wir müssen in die Diskussion einsteigen, obwohl es nicht so viel GVO-freies Futter gibt,“ so Jäger. Egal ob Verbraucher oder LEH, die Kundenwünsche müsse man ernst nehmen.

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