Info-Veranstaltung an Justus-von-Liebig-Schule – Initiative beginnt mit Schweinen und Geflügel – Tobias Horn informiert über aktuelle Details – Fachschüler präsentieren Wirtschaftlichkeitsberechnung – Chancen und Grenzen – Teilnahme ist nichts für jeden!
„Vom 1. bis 30. April 2015 werden sich interessierte Landwirte bei ihren QS-Bündlern für die „Initiative Tierwohl“ anmelden können“, das berichtete Tobias Horn von der iq agrarservice aus Osnabrück bei einer Info-Veranstaltung in der Justus-von-Liebig-Schule Vechta am vergangenen Freitag (20.02.15). Bereits seit dem 1. Januar dieses Jahres zahlt der Lebensmitteleinzelhandel je Kilogramm Schweinefleisch 4 ct. in einen Topf ein, aus dem die an der „Initiative Tierwohl“ teilnehmenden Landwirte die Bonuszahlungen für die Einhaltung vorher zugesicherter Kriterien erhalten sollen.
Herr Horn erläuterte die Struktur der „Initiative Tierwohl“, die Organisation der Teilnahme und die Kriterien für die Schweinemast, Sauenhaltung und Ferkelaufzucht. Und dabei traf es sich ausgezeichnet, dass er auf aktuelles Detailwissen von einem Tag zuvor bei der „Initiative Tierwohl“ in Bonn zurückgreifen konnte. 78 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Agrar (BFS), der dritten Lehrjahres und der Einjährigen Fachschule Landwirtschaft (EFL) diskutierten die Ausführungen des Tierwohl-Experten lebhaft und fragten bei unklaren Sachverhalten gleich nach.
Im Anschluss an die Ausführungen von Herrn Horn stellten fünf Schüler der EFL anschaulich die Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsberechnungen vor, die sie in den vergangenen Wochen in Unternehmensführung erstellt hatten. Anhand ihrer eigenen Schweinemastställe präsentierten Lukas Maschmann, Henrik Meyer, Julian Damann, Jörg Wohlers und Hauke Rethwisch die Auswirkungen auf ihren Betriebsgewinn.
Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass sich die Teilnahme an der „Initiative Tierwohl“ leider nicht für jeden landwirtschaftlichen Betrieb rechnet. Tendenziell ist erkennbar, dass größere, in den letzten Jahren gebaute Schweinemastställe in Alleinlage, die meistens gewerblich betrieben werden, die Auflagen der Initiative recht einfach erfüllen. Für die kleineren Ställe älteren Datums, die landwirtschaftlich betrieben werden, stellen der in Vorleistung zu erbringende Investitionsbedarf und damit gegebenenfalls einhergehende Bauanträge leider ein kaum zu überwindendes Hindernis dar.
Bei der Informationsveranstaltung wurden die Chancen und Grenzen der „Initiative Tierwohl“ aufgezeigt, so dass jeder Landwirt die nächsten Wochen bis zum April nutzen sollte, sich mit der Teilnahme an der Initiative Tierwohl auseinanderzusetzen. Neben der Identifikation mit der Initiative ist es allerdings absolute Grundvoraussetzung, die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den eigenen Betrieb im Rahmen einer Vollkostenkalkulation genau zu berechnen.