Vechtaer Justus-von-Liebig-Schüler präsentieren zahlreiche Projekte – Zukunftsthemen „Gewässerschutz“ und „Tiergerechtheit“ anschaulich aufgearbeitet – Präsentation angewandter Chemie und Biologie – Futterstationen und Insekten-Hotels – „Fühlkästen“ für die Jüngsten – „Tag des offenen Hofes“ am Sonntag, dem 15. Juni in Lohne
Seit fast einem halben Jahr haben 19 Schülerinnen und Schüler der „Berufsfachschule Agrar“ mit ihren Lehrern Catharina Betz, Stefanie Evers und Detlef Breuer an verschiedenen Projekten gearbeitet. Und nun naht am Sonntag, dem 15. Juni 2014 der große Tag, an dem sie ihre Arbeiten endlich einer breiten Öffentlichkeit präsentieren können. Denn dann findet nämlich von 10.00 bis 17.00 Uhr in Lohne auf den landwirtschaftlichen Betrieben der Familien Göttke, Pundt und Scheper/Hackmann an der Bakumer Straße der „Tag des offenen Hofes“ statt. Diese Veranstaltung wird bereits zum zehnten Mal vom Landesbauernverband Niedersachsen und NDR1 Radio Niedersachsen durchgeführt.
Und da an diesem Tage einige tausend Besucher erwartet werden, dürfen natürlich die Schülerinnen und Schüler der Vechtaer Justus-von-Liebig-Schule nicht fehlen. Sie haben verschiedene Beschäftigungsmaterialien für Pferde, Schweine, Rinder und Geflügel hergestellt, die sie den Besuchern des „Tages der offenen Tür“ vorstellen möchten. Ob Heunetz, Buchtentrennwand mit Karussell und Wippe, eine Liegebox mit Einstreu aus dem Boxenlaufstall oder ein Kratzboden – alles kann im wahrsten Sinne des Wortes begriffen werden und wird anschaulich mit Plakaten erläutert. Und so kann jedermann nachvollziehen, wie sich Landwirte heutzutage um das Wohlergehen ihrer Tiere bemühen.
Doch auch an die jüngsten Besucher ist gedacht. So sollen Kinder in einem Dutzend „Fühlkästen“ erraten, was sie da gerade in der Hand haben. Und wer Gerste, Weizen, Mais oder Heu alles richtig errät, der soll dann einen Preis bekommen. Selbstverständlich stehen die angehenden Land- und Pferdewirte dabei gerne helfend zur Seite.
Und um die überhitzte Nährstoffdiskussion zu versachlichen, wollen die angehenden Landwirte im ersten Ausbildungsjahr ihr Fachwissen einer breiten Öffentlichkeit sogar praktisch unter Beweis stellen. Denn das Wirtschaftsdünger – also Gülle oder Jauche – ein nachhaltiger Produktionsfaktor ist, mit dem man nicht nur ökologisch sonder auch ökonomisch umgehen muss, ist für die Schülerinnen und Schüler natürlich selbstverständlich. Sie werden zeigen, wie man den direkt pflanzenverfügbaren Ammoniumstickstoff in der Gülle schnell, exakt und preiswert ermitteln kann. Und aus dem Ammoniumstickstoff kann dann auch der Gehalt an Gesamtstickstoff ermittelt werden.
Dass die angehenden Land- und Pferdewirte sich ihrer Verantwortung für die Tiere und die Umwelt bewusst sind, wollen sie auch mit den von ihnen hergestellten Futterstationen für Vögel und Insektenhotels deutlich machen. Denn Landwirte tragen maßgeblich dazu bei, dass die ländliche Region ein harmonisches Landschaftsbild behält und somit der Rückzugsraum für schädlingsfressende Singvögel erhalten bleibt. Denn der Rückgang an Lebensräumen für Vögel, Wildbienen, Hummeln, Wespen und Co. kann zu Bestandsrückläufen einzelner Arten führen. Dadurch können dann weniger Pflanzen bestäubt werden und letztendlich fallen die Getreideerträge geringer aus.
Nur aufzuklären, das ist den Landwirtschaftsschülerinnen und -Schülern nicht genug, denn sie möchten möglichst viele Besucher motivieren, etwas für die Vögel oder Insekten zu tun. Und deshalb sollen die Futterstationen zum Selbstkostenpreis auch zum Kauf angeboten werden. Außerdem gibt es Insektenhotels in verschiedenen Größen und Gestalten, so dass für jeden Geldbeutel etwas dabei ist.
Die BFS Agrar-Schülerinnen und Schüler wollen außerdem die Ehrengäste aus Kommunal-, Landes- und Bundespolitik, Verwaltung und Verbänden bei ihrem Rundgang über die Höfe zu einem Wettkampf am Nagelbalken gewinnen. Dort sollen sie einmal anstatt ihrer theoretischen Qualitäten ihre praktischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und „den Nagel einmal auf den Kopf treffen“. Das Ergebnis wird mit Spannung erwartet und es werden sogar schon Favoriten gehandelt.
Ruth Scherbring, Koordinatorin für die Fachbereiche Hauswirtschaft und Sozialpflege und Josef Batke, Koordinator für die Fachbereiche Agrarwirtschaft und Ernährungsgewerbe freuen sich auf die traditionelle Veranstaltung. Sie versichern, dass die Lehrer des Agrar- und Hauswirtschaftsbereichs der Justus-von-Liebig-Schule beim „Tag des offenen Hofes“ wieder stark vertreten sein, um mit Schülerinnen und Schülern, Eltern, Ausbildungsbetrieben und Verbrauchern das persönliche Gespräch zu suchen.
www.tag-des-offenen-hofes-niedersachsen.de