Agritechnica: Exklusiver VIP-Service für Justus-von-Liebig-Schüler

Besondere Angebote für Junglandwirte – Arbeitnehmertag: Bildung von morgen ist grün – Staatssekretär Schörshusen und Kammerpräsident Schwetje begrüßen Schüler – Trendforscher: Agrarbranche ist Zukunftsmodell – Über 400.000 Besucher – SMART-Farming – Wirtschaftliche Stimmung hellt sich auf

 

Direkt vor dem Conventioncenter mitten auf dem Messegelände der Agritechnica konnten in diesem Jahr knapp 100 Schülerinnen und Schüler des Agrar-Bereiches aussteigen, dens sie genossen einen exklusiven Service, der sonst nur „echten“ VIPs vorbehalten ist.

 

Und so entfiel nicht nur die sonst übliche individuelle Eingangkontrolle, es gab keine Wartezeiten und man brauchte auch nur wenige Schritte bis zum Eingang des Conventioncenter laufen. Denn sie waren zum 9. Arbeitnehmertag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen eingeladen. Und der begann um 9.00 Uhr mit einem leckeren Stehfrühstück.

 

Die Schüler und Schülerinnen hatten sich mit ihren Lehrerinnen und Lehrern dafür aber auch schon am Donnerstagmorgen, dem 12. November 2015, frühmorgens um 6.30 Uhr von Vechta auf den Weg nach Hannover gemacht. Die Agritechnica hat sich in den letzten Jahren zur weltweiten Fachmesse für die Landtechnik entwickelt, was sich u.a. auch an über 400.000 Besuchern, darunter gut 100.000 aus dem Ausland, feststellen lässt. Sie ist einfach ein „MUSS“ für jeden Landwirtschaftsschüler.

 

Und für die angehenden Landwirte gab es auf der Messe jede Menge zu entdecken. Neben den Vechtaer Auszubildenden haben sich nämlich insgesamt mehr als 20.000 Junglandwirte, Schüler und Studenten aus dem In- und Ausland zahlreiche Jobforen bis hin zur individuellen Karriereberatung ausführlich informiert. Dabei zogen auch die Informationen von zahlreichen Herstellern zu den attraktiven Berufsfeldern in ihren Unternehmen den Nachwuchs in großer Zahl an.

 

Beim neunten Arbeitnehmertag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen unter dem Motto „Karriere: Wissen. Persönlichkeit. Kompetenz. Stärken nutzen durch Weiterbildung“ ging es um mehr als Ausbildungswege und Berufsaussichten. Vielmehr ging es um eine Gesellschaft und Wirtschaft im Wandel, um die Möglichkeit eines jeden Einzelnen, mit seiner Arbeit Einfluss auf die Welt zu nehmen, in der die Menschen künftig leben wollen. Mit seinem Impulsvortrag „Green Education – Die Bildung von morgen ist grün“ zeigte Franz Kühmayer, Trendforscher am Zukunftsinstitut in Wien, wie das Arbeitsleben – und damit auch das Privatleben – künftig aussehen könnte. Und welche Rolle die Agrarbranche dabei spielen könnte.

 

Kammerpräsident Gerhard Schwetje stimmte die rund 700 Besucher anfangs auf das Motto ein: „Wissen, Persönlichkeit und Kompetenz muss sich jeder erarbeiten. Aber nur wer Freude an seinem Beruf hat, wird sich auch entsprechend der Begriffe weiterentwickeln.“ Und habe demzufolge die beste Perspektive in einer Branche, die mit der Produktion von Lebensmitteln die Basis des Lebens darstelle, so der Präsident weiter. Horst Schörshusen, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, betonte die gestiegenen Anforderungen seitens der Gesellschaft, aber auch aus der Verbindung zur Weltwirtschaft. „Ein hochspannender Arbeitsplatz.“

 

Wer einen grünen Beruf wähle, habe gut gewählt, sagte Franz Kühmayer. Das Thema „Grün“ weite sich immer mehr aus, kein Unternehmen könne sich nicht grün, nicht nachhaltig sein mehr leisten. Dadurch stiegen auch die Chancen für Landwirte in anderen Branchen. Die grüne Zukunft werde sich jedoch nur erschließen, wenn Bildung in allen Dimensionen diesen Wandel nicht nur begleite, sondern als Speerspitze vorausgehe. Lebenslanges Lernen sei unverzichtbar, denn gerade in anderen Teilen der Welt seien mittlerweile viele junge Menschen sehr gut ausgebildet. Neben den Punkten „Grün kann viel mehr“ und „Lebenslanges Lernen“ setzte Kühmayer auf die Verbindung von lokal und global in einer „glokalisierten Welt“ und auf „Talentismus“, wie er es nannte. So verliefen Biografien heutzutage anders als noch vor 40 Jahren, durch mehrere Berufswechsel und eine gestiegene Lebenserwartung. Auch ein Wertewandel sei erkennbar: Nicht mehr, sondern besser stünde jetzt beispielsweise laut einer Umfrage unter Akademikern unter 35 Jahren oben.

 

In der Diskussionsrunde, die Christian Fremy von Radio N-JOY mit hohem Unterhaltungswert moderierte, stellten Steffen Haupt, Vorsitzender des Fachbeirats der DLG-Akademie, Martina Johannes, Leiterin des Fachbereichs Bildung der LWK Schleswig-Holstein, Stefan Eggestein von der KWS Lochow GmbH, Karin Cordes, Betriebsratsvorsitzende Masterrind Verden, Johanna Kinast, Landwirtin und Jark Eberhardt, Fachkraft Agrarservice, ihre Sicht der Dinge dar. Dabei nannte zwar jeder eine andere Fähigkeit als entscheidendes Kriterium für ein erfolgreiches Berufsleben, dennoch wurde deutlich: Lebenslanges Lernen steht ganz oben – egal, ob ein Mensch eine Ausbildung absolviert, eine Ausbildung und ein Studium abschließt oder einen ganz anderen Weg wählt.

 

Seit neun Jahren führt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen einen Arbeitnehmertag im Rahmen der beiden Messen Agritechnica bzw. EuroTier in Hannover durch. Die Veranstaltung hat sich zu einer wichtigen Informations- und Kommunikationsplattform in der Agrarwirtschaft entwickelt. Sie richtet sich an Berufseinsteiger, Fachschüler, Studierende, Nachwuchskräfte, Jobsuchende, Arbeitnehmer und Arbeitgeber aus dem Agrarbereich sowie an Berater der Arbeitsverwaltungen. In einer begleitenden Ausstellung informierten die Landwirtschaftskammer und ihre Partner über Karriere-, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Jobs und Ausbildungsplätze.

Unterstützt wurde der Arbeitnehmertag von der KWS Saat AG, der Rentenbank sowie weiteren Partnern.

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