In einem fremden Land, in einer Sprache, die man neu erlernen musste, nach zwei bis drei Jahren einen Schulabschluss zu erlangen, scheint kaum möglich. Den 13 Schülerinnen und zwei Schülern, die vor zwei bis drei Jahren meist als Flüchtlinge an die Justus-von-Liebig-Schule kamen, ist dieses geglückt. Sie alle haben den Hauptschulabschluss mit durchgehend guten und sehr guten Leistungen bestanden.
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Nachdem die Schülerinnen und Schüler zunächst ein Jahr die Sprachförderklasse des Berufsvorbereitungsjahres der BBS III Vechta besuchten, wechselten sie in die Berufseinstiegsklasse, die den Berufseinstieg fördert und bei erfolgreichem Besuch mit dem Hauptschulabschluss abschließt.
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Ihre Motivation zeigten die Schülerinnen und Schüler nicht nur in guten Schulnoten, sondern auch in ihrem Engagement im Rahmen verschiedener schulischer Projekte: Mit großem Eifer wirkten sie z. B. bei der Gestaltung des Standes der Justus-von-Liebig-Schule auf dem Frühjahrsmarkt mit. Außerdem waren sie verantwortlich für einen einmal wöchentlich angebotenen Mittagstisch an der Schule sowie einer zweimal wöchentlich angebotenen Kaffee- und Kuchenbar für die Mitschüler. Daneben übten sie beim sogenannten „Elternprojekt“, Verantwortung zu übernehmen, indem sie sich Tag und Nacht um ein Simulationsbaby, eine elektronische Puppe, die gewickelt, gefüttert und umsorgt werden will, kümmerten. Im Rahmen eines Selbstbehauptungskurses und eines Präventionstages zu den Themen „Alkohol, Drogen und Cybermobbing“ stärkten sie ihr Selbstbewusstsein für eine positive Zukunft in Vechta.