EFL-Prognose zum Geflügel- und Eiermarkt 2013

Am Donnerstag, dem 10.01.13 erschien in der zweiten Ausgabe der „Land & Forst“ 2013 der zweite Teil der Preisprognose unserer Schülerinnen und Schüler der „Einjährigen Fachschule Landwirtschaft“ (EFL). Die „Land & Forst“ erscheint niedersachsenweit in einer wöchentlichen Auflage von 64.000 Exemplaren und erreicht 220.000 Leser. Sie ist eine der wichtigsten deutschen Fachzeitschriften für das Agribusiness.

 

Zu Beginn des neuen Jahres wirft das Marktreferat der LWK einen Blick auf die Veredlungsmärkte 2013. In dieser Ausgabe sind es die Geflügel- und Eiermärkte (S. 46). Lesen Sie parallel dazu hier die Marktprognosen, die Schüler der „Einjährigen Fachschule Landwirtschaft“, Vechta, mit ihrem Lehrer Detlef Breuer erarbeitet haben.

 

Hähnchen2013
Die Wirtschaft schwächelt hierzulande, was sich in einer nachlassenden Nachfrage auch im Geflügelfleisch- und Eiermarkt bemerkbar macht. Gleichzeitig werden die Futtermittelpreise wohl weiterhin auf einem sehr hohen Niveau bleiben, denn Soja (GVO frei) und andere Eiweißfuttermittel sind weltweit sehr knapp. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie es den Geflügelmästern im gerade begonnenen Jahr 2013 gehen wird.

 

Unseres Erachtens werden viele Hähnchenmäster im ersten Quartal 2013 rote Zahlen schreiben. Bei den oberen 25 % wird noch mit einer kleinen Gewinnmarge von 4-5 % gerechnet. Erst ab dem 3. Quartal 2013 wird mit einem profitablen Geschäft gerechnet. Die Begründung hierfür ist, dass die Erzeugerpreise dann anziehen werden und die Futtermittelpreise leicht fallen. Ein leichter Rückgang des Preises ist unserer Einschätzung nach dann ab Ende des Jahres zu erwarten. Für eine erfolgreiche Produktion in der Kette ist ein optimales Management auf den Betrieben ebenso Voraussetzung wie eine optimale Abstimmung der Preisstrategien zwischen Mäster und Schlachtereien. Trotz schwieriger Zeiten in der Geflügelbranche wird der Markt unserer Einschätzung nach 2013 um 1% anwachsen.

 

Die Grafik zeigt unsere Preisprognose für den Hähnchenfleischmarkt 2013. Die Preise liegen bei 0,95€/kg im ersten Quartal, im Sommer erwarten wir ein Hoch von 1,13€/kg, gegen Ende des Jahres wird der Preis auf 1,08€/kg zurückgehen. Im Schnitt liegt der Preis für 2013 dann bei 1,05€/kg.

 

Viele Faktoren bestimmen Eierpreis

 

Die Eierpreise hängen von vielen Faktoren ab, eine verlässliche Marktprognose für den deutschen Markt muss dies berücksichtigen. Viele Eiererzeuger haben im Dezember 2012 schon Verträge mit großen Vermarktern für das kommende Jahr abgeschlossen und sich damit einen festen Preis, auch für das „Sommerloch“ von Mai bis August, gesichert. Im vergangenen Jahr 2012 wurden  zufriedenstellende Erlöse erzielt.

 

Zu Beginn eines Jahres liegen die Eierpreise in der Regel relativ niedrig, nach der Weihnachtszeit mit einer hohen Nachfrage geht der Verbrauch zurück. Im Frühjahr geht es dann bis Ostern wegen der überdurchschnittlichen Nachfrage bergauf mit dem Preis. Das Jahrestief liegt in den Monaten Juli und August. Bei hohen Temperaturen ist die Lagerung von Eiern schwierig, zudem ist Urlaubszeit. In Richtung Adventszeit beginnt der Preis dann wieder langsam zu steigen.

 

Der Preis für Eier richtet sich in Niedersachsen zum größten Teil nach der Weser-Ems-Notierung, die wöchentlich erfolgt. Bei einem durchschnittlichen Eierpreis für 2013 von 12,5ct pro Ei (Größe M, 53-63g, braun) wird zum Osterfest im März mit 17,5ct/Ei der Höchstwert erreicht. Im darauf folgenden „Sommerloch“ von Mai bis September wird mit 10,5ct/Ei im Juli/August der Tiefststand erreicht.

 

Ein Problem bereitet den Hühnerhaltern das mit 33€/dt relativ teure Futter. Die Futterpreise werden voraussichtlich bis August nicht sinken, da bei den Hauptbestandteilen Knappheit herrscht und die neue Ernte erst abgewartet werden muss. Da eine Henne am Tag 120 g frisst, ist jedes Ei derzeit mit 4,5ct Kosten allein durch das Futter „vorbelastet“. Futterpreise2013

 

Durch das Verbot der Käfighaltung 2009 ist der Legehennenbestand in Deutschland um knapp 30 % gesunken. Dieses Defizit ist immer noch nicht ausgeglichen worden. Dennoch rechnen Eierhändler und Landwirte nur mit gleichbleibenden Eierpreisen für das begonnene Jahr. Dabei spielen die starken Importe von Käfigeiern aus östlichen Ländern eine große Rolle, da diese kostengünstig von der Lebensmittelindustrie eingekauft werden.

 

 

 

 Preisprognose 2013 Geflügel_
v.l. zu sehen:
Andreas Schlund, Lars Brand, Rebecca Joachimmeyer, Jürgen Hürkamp

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