Gedenkgottesdienst und Schweigegang in Erinnerung an die Pogromnacht 1938

Anlässlich des Jahrestages der Pogromnacht vom 9. November 1938 luden die Justus-von-Liebig-Schule und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Vechta am Montagabend, den 10.11.2014, zu einem Gedenkgottesdienst in die Klosterkirche in Vechta ein. Vorbereitet wurde die Gedenkfeier von den Schülerinnen und Schülern der Klasse II der Fachschule Sozialpädagogik und ihrer Religionslehrerin Daniela-Maria Vortmann. Mit dem Gottesdienst erinnerten die Schülerinnen und Schüler an die Nacht, die das offizielle Signal zum größten Völkermord in der Geschichte der Menschheit war. Vor 76 Jahren wurden in dieser Nacht vom nationalsozialistischen Regime die Plünderung und Zerstörung jüdischer Geschäfte, Wohnhäuser, Synagogen und Friedhöfe organisiert. Hunderte Menschen wurden ermordet und Tausende in Konzentrationslager deportiert.

 

Mit einem Zeitzeugenbericht, aus dem die Schülersprecherin der Justus-von-Liebig-Schule, Simone Dürlich, sichtlich bewegt vorlas, nahm sie die Besucher des Gottesdienstes mit auf eine Zeitreise ins Jahr 1938. „Wie konnten Menschen so unmenschlich werden?“, fragte Simone Dürlich. Auch wenn auf die Frage keine Antwort zu finden ist, der Gottesdienst war ein Plädoyer für Menschlichkeit und Frieden und eine Erinnerung an die Gräultaten der Nationalsozialisten. Um diese Erinnerung greifbar zu machen, verteilten die Schülerinnen und Schüler der FSP II an die Besucher der Gedenkfeier Säckchen mit Steinen. „Die Steine waren damals ein Symbol der Zerstörung. Lasst uns sie heute nutzen, um Brücken zu bauen“, appellierte Simone Dürlich.

 

Neben der Erinnerung und Mahnung an die Ereignisse des 9. November 1938 und seine Folgen, war der Gottesdienst auch ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Radikalismus in der Gegenwart. Dementsprechend stand die Gedenkfeier unter dem Motto „Das Größte aber ist die Liebe“ (1. Kor. 13). Musikalisch untermalt wurde der Gedenkgottesdienst von den Schülerinnen und Schülern der FSP II unter der Leitung ihres Musiklehrers Jürgen Weckel. Unterstützt wurden die Schüler von der Outbreakband, die selbstkomponierte Lieder spielte. Im Anschluss an den Gottesdienst fand ein Schweigegang zum „Synagogengedenkstein“ in der Juttastraße statt. Dort machte der stellvertretende Bürgermeister Claus Dalinghaus nochmals deutlich, wie wichtig das Erinnern ist: „Erinnerung ist eine wichtige Voraussetzung für eine Aussöhnung mit den Opfern.“ Zum Abschluss überreichte Simone Dürlich die Gedenkkerze an die Schülervertreter des St. Thomas-Kollegs.

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