Praktische Seuchenvorsorge und Seuchenbekämpfung bei Nutztieren

Sensibles Unterrichtsthema praxisgerecht aufgearbeitet – Tierschutzgerechtes Nottöten im Seuchenfall – Experte Frank Koslitzki steht Schülern Rede und Antwort – Tierseuchenbekämpfung ist aktiver Tierschutz

 

Montag, der 7. März 2016 war für die Auszubildenden zum Landwirt Fachstufe I, Tierwirte Schweinehaltung sowie Tierwirte Geflügelhaltung der Fachstufen I und II ein ganz besonderer Tag. Denn Frank Koslitzki, geschäftsführender Gesellschafter der Firmen Stadiko und Vetcon aus Dinklage, gab den angehenden Landwirten und Landwirten einen tiefen Einblick in die praktische Seuchenvorsorge und Seuchenbekämpfung. Die ist ein sehr sensibles und in der Öffentlichkeit intensiv diskutiertes Thema. Dieses Umfeld erfordert höchste Anforderungen an alle Akteure.

 

Für die Bekämpfung von Seuchen in der Tierhaltung gibt es verschiedene Verfahren: die flächendeckende Impfung gesunder Tiere oder gezielte Tötung und Beseitigung betroffener Tiere.

 

Damit im Tierseuchenkrisenfall möglichst gezielt Bestandsräumungen/Tötungsmaßnahmen durchgeführt werden können, sind folgende Punkte unerlässlich:

 

– umfangreiches Monitoring
– Früherkennung
– zuverlässige und schnelle Diagnostik
– kompetente und zügige Behördenentscheidungen
– schnelle Räumung betroffener Bestände
– zuverlässige Entwesung, Reinigung und Desinfektion
– zügige Ermittlung der Eintragsquelle und der möglichen Weiterverbreitung der Seuche
Und für die Durchführungsplanung von Seuchenszenarien und die Bereitstellung des notwendigen Equipments sowie des Fachpersonals zur eigentlichen Durchführung der Seuchenbekämpfung ist die Vetcon GmbH & Co. KG in 2006 der niedersächsischen Stadt Dinklage (Landkreis Vechta) gegründet worden.

 

Der Paradigmenwechsel in der Abarbeitung eines Tierseuchenkrisenfalles ist somit gegeben. Unter tierärztlicher Leitung entwickelt und erstellt die Vetcon Verfahren zur tierschutzkonformen Räumung und Tötung von Klein- und Großbeständen im landwirtschaftlichen Bereich, Tierart übergreifend aus einer Hand.

 

Die Schülerinnen und Schüler diskutierten mit Herrn Koslitzki intensiv, wie eine Tierbetäubung abzulaufen hat und v.a. die anschließende Nottötung. Es entspann sich ein fachlich qualifizierter Dialog, der nicht nur Fachlehrer Simon Küest überraschte. Insbesondere wurden natürlich die Schwierigkeiten, die das Nottöten mit sich bringt, vertieft behandelt. Und dabei war es erforderlich, dass sich die angehenden Landwirte auch die Maschinen und Geräte genau anschauten. Sie wollten wissen, wie diese aufgebaut sind und wie die Betäubung und Tötung für einzelne Tierarten erfolgt.

 

Am Beispiel eines realen Geflügelgrippefalls im Jahr 2014 wurde alle Maßnahmen praktisch ganz konkret durchgegangen. Dabei war vor allem interessant, wer welche Verantwortung trägt und welche rechtlichen Schritte vollzogen werden müssen, bis die Tiere wirklich notgetötet werden können. Ebenfalls besprochen wurde die Rückverfolgung von Stallkontakten und was mit den Tieren in den Betrieben mit Kontakt geschieht.

 

Tierseuchen haben insbesondere in den intensiven Veredlungsregionen große Auswirkungen, den dies hat Konsequenzen für die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Ein Seuchenfall kann durchaus die Sperre für das ganze Land bedeuten. Daher müssen in einem solchen Fall schnellstmöglich die betroffenen Betriebe geräumt werden, bevor sich die Seuche nicht mehr eindämmen lässt, berichtete Vetcon-Geschäftsführer Koslitzki.

 

Für die Schüler war wichtig zu erfahren, das im Sperrbezirk nicht nur die Nutztiere getötet werden, sondern auch Nager intensiv bejagt werden müssen. Und dazu gibt es die Ausbildungsmöglichkeit des Schädlingsbekämpfers.

 

Weitere Informationen:

www.stadiko.de

www.vetcon.de

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