Fachschüler wagen Prognosen für 2013 – Ferkel-/Schlachtschweinemarkt

Folgender Artikel erschien in der ersten Ausgabe des neuen Jahres der „Land & Forst“, einem der führenden deutschen Wochenblätter für die Agrarwirtschaft. Die „Land & Forst“ erscheint in einer wöchentlichen Auflage von 64.000 Exemplaren und erreicht damit 220.000 Leser weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus.

 

Zu Beginn des neuen Jahres wirft das Marktreferat der LWK einen Blick auf die Veredlungsmärkte 2013. In dieser Ausgabe sind es die Schweinemärkte (S. 29), in Ausgabe 2 und 3 folgen die Geflügel-/Eier-/Milch- und Rindfleischmärkte. Lesen Sie parallel dazu jeweils die Marktprognosen, die Schüler „Einjährigen Fachschule Landwirtschaft“ (EFL) aus Vechta mit ihrem Lehrer Detlef Breuer erarbeitet haben – und schauen Sie, wer näher dran sein wird!

 

Nach unseren Prognosen ist mit einem ersten „kleinen“ Hoch bei den Ferkelpreisen im 1. Quartal 2013 zu rechnen. Begründet ist dies mit den extremen Hitzeperioden zum Belegzeitpunkt der Sauen im August vergangenen Jahres. Dadurch wird das Angebot etwas knapper ausfallen. Die Preise werden unserer Meinung nach nicht maßgeblich von dem Inkrafttreten der neuen Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung zum 1. Januar 2013 beeinflusst, denn ein Rückgang der Sauenbestände ist an den Schlachtungen der Altsauen bis dato nicht zu erkennen. Die Schlachtungen von Altsauen war in der ersten Jahreshälfte 2012 gegenüber 2011 sogar um 16 % rückläufig (chartbuch.de).

 

Im 2. Quartal 2013 stellen sich die Preise unser Einschätzung nach stabil bis steigend da, weil hier der Haupteinstallzeitpunkt für Schweinemäster liegt. Sie setzen alljährlich gezielt auf das Geschäft mit der Grillsaison.

 

Gegen Ende der Grillsaison verfällt der Ferkelpreis dann wie üblich. Im Übergang zum 3. Quartal wird er geschätzt bei 53,10 € liegen. Grund ist die allgemein gesenkte Einstallbereitschaft der Mäster, da im Vorweihnachtsgeschäft für das Mastschwein kein guter Erlös zu erwarten ist.

 

Zu Jahresende steigen die Preise dann langsam wieder, um auf das Hoch des 1. Quartals des Folgejahres zu kommen.

 

Der Sauenbestand in Dänemark ist zum dortigen Stichtag 2012 um 3 % rückläufig gewesen, allerdings sind die Ferkelzahlen dadurch nicht gefallen, sondern haben sogar ein Plus von ca. 1,5 % erreicht. Das ist auf die Leistungssteigerung der Sauengenetik zurückzuführen.

 

Die dänischen Preisprognosen sind in den meisten Fällen noch optimistischer als zum Beispiel der Ferkelfuture der Eurex in Frankfurt. Der dänische Ferkelpreis ist stark in unsere Prognose mit eingeflossen, da wir den dänischen Markt als einen wichtigen Preisindikator für unsere Region sehen. Dänemark ist unverändert Europas größter Ferkelexporteur.

 

Schlachtschweinepreisprognose

 

Am Schlachtschweinemarkt waren in den vergangenen Wochen starke Turbulenzen zu spüren. Die Schweinehalter mussten einen Preisverfall ihres Produktes von 1,93 € auf 1,68 € Mitte Dezember über sich ergehen lassen.

 

Im kommenden Jahr wird sich nach unserer Vorhersage das durchschnittliche Preisniveau bei 1,76 €/kg Schlachtgewicht halten. Aufgrund etwas nachlassender Nachfrage kann der Schweinepreis Anfang Januar auf höchstens 1,66 € fallen, denn dort sehen wir eine Widerstandslinie.

 

grafik2013luf

Bis zum Sommer (Mitte bis Ende des 2. Quartals) wird sich der Preis voraussichtlich bei 1,82 €/ kg Schlachtgewicht einpendeln. Dies liegt unter anderem an den weiterhin voraussichtlich hohen Rohstoffpreisen etwa bei Weizen und Soja. Beim Weizen ist langfristig noch kein Preisverfall abzusehen. Beim Sojaschrot ist eine leichte Entspannung des Marktes aufgrund voraussichtlich guter Ernten in Übersee schon eher wahrscheinlich.

 

Auch die Ferkelpreise zu Beginn des Jahres rechtfertigen das in der Graphik dargestellte Preisniveau.

 

Zum Ende des Jahres 2013, im 4. Quartal, entwickeln sich die Preise aufgrund der üblichen, saisonal nachlassenden Nachfrage in Richtung 1,72 €/kg Schlachtgewicht. Zum Ende des Jahres 2013 wird wohl auch wieder ein „Weihnachtsloch“ bei der Schlachtschweinevermarktung vor der Tür stehen – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Auszahlungspreise.

 

Jens Wätje, Sören Schröder, Andy Brinkmann, Jan-Bernd Robke, Florian Hintze

Justus-von-Liebig-Schule, Vechta

 

„Land & Forst“ http://landundforst.agrarheute.com/luf

 

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