Bester Landwirt 2012: Justus-von-Liebig-Schüler Sören Mohrmann über seine Ausbildung und seine Perspektiven

2012 haben in Niedersachsen über 700 junge Menschen, die Abschlussprüfung zum Landwirt / zur Landwirtin abgelegt. Mit der Note „sehr gut“ hat der Vechater Justus-von-Liebig-Berufsschüler Sören Mohrmann aus Sulingen bestanden und damit gemeinsam mit Wilken Hunze aus Banteln die beste Abschlussprüfung in Niedersachsen abgelegt. Für diese besondere Leistung sind beide kürzlich auf dem Gesellschaftsabend im Rahmen der Kammerversammlung ausgezeichnet worden. Sören Mohrmann, berichtet hier von seinen Eindrücken, seinen Zukunftsplänen und seiner Ausbildung.

 

1. Welche Eindrücke habe ich von der Ehrung?

 

Es ist ein schöner Moment mit den besten Auszubildenden der „Grünen Berufe“ aus Niedersachsen auf einer Bühne zu stehen. Die Ehrung durch den Landwirtschaftsminister Lindemann, den Kammerpräsidenten, den Kammerdirektor und Frau Albers sind etwas Besonderes. Das gemeinsame Foto wird mich auch in Zukunft gerne an die Ausbildungszeit zurückdenken lassen. Ganz besonders hat mir die persönliche Laudatio für jeden der Auszubildenden gefallen, man spürt eine Menge Wertschätzung der erbrachten Leistung.

 

2. Wie sehen meine Zukunftspläne aus?

 

Ich habe im Oktober ein Studium der Agrarwissenschaften an der Georg August Universität in Göttingen begonnen. Dort möchte ich nun zunächst den Bachelor machen. Mein Ziel ist, anschließend auch den Master abzulegen. Meine Schwerpunkte liegen nach aktuellem Empfinden im Bereich Betriebswirtschaft „Agribusiness“.

 

3. Was hat mir an meiner Ausbildung besonders gut gefallen?

 

In meiner Ausbildung hat mir die gute Zusammenarbeit mit meinen Ausbildern Reinhard Henke, Klein Hollwedel und Georg Bode, Drentwede gefallen. Beide haben es mir ermöglicht, viel eigene Ideen mit einzubringen und waren immer bereit, mit mir über verschiedene Sachinhalte zu diskutieren. Zum anderen hat es mir super gefallen andere Arbeits- und Umgangsweisen kennenzulernen. Auch der Familienanschluss ist eine spannende Erfahrung.

 

4. Drei Gründe für eine landwirtschaftliche Ausbildung!

 

– Jeder, der eine abgeschlossene Ausbildung in den grünen Bereichen ablegt, hat gute Chancen auf einen Arbeitsplatz. Fachkräfte sind gefragter denn je!

 

– Gerade in der Landwirtschaft lernt man es, seine „Füße auch mal unter einen anderen Tisch zu stellen“. Man lernt selbständig zu arbeiten, Probleme zu

lösen und hat eine Menge Spaß dabei.

 

– Es gibt keinen Beruf, der so viel Flexibilität abverlangt. Landwirtschaft ist dynamisch und ständig passiert etwas, so wird es nie langweilig und Spontanität

ist gefragt! Außerdem hat man eine gute Mischung aus der Arbeit mit Tieren, Natur, Pflanzen, Maschinen, Menschen und im Büro.

 

5. Die praktische Abschlussprüfung besteht aus den beiden Teilen Pflanze und Tier. Diese Aufgaben musste ich in meiner praktischen Abschlussprüfung lösen:

 

Pflanze: Ich hatte die Aufgabe, die Weizenaussaat auf einer Fläche vorzunehmen. Nach einer kurzen Planungsphase und Erläuterung der Arbeitsschritte begann die Aufgabendurchführung. Zu Beginn wurde die Schlepperpflege und die wichtigsten Bauteile wie z. B. Kühler, Hydraulik kurz erklärt. Anschließend sollte eine Drillmaschine unter Berücksichtigung der Unfallverhütungsvorschriften an den Schlepper angebaut werden. Danach musste ich die Aussaatmenge für eine Kultur, in diesem Fall Weizen, anhand einer Formel berechnen. Dann wurde die Maschine auf eine Abdrehprobe für die entsprechende Kultur mit Hilfe der Betriebsanleitung vorbereitet. Die Abdrehprobe wurde durchgeführt, bis die Einstellung zu der ausgerechneten Aussaatmenge passte. Zum Schluss wurden verschiedene Bauteile der Drillmaschine und der Spuranreißer besprochen. Das anschließende Prüfungsgespräch fand im Gerstenschlag statt. Der Schlag sollte beurteilt werden. Es wurden alle Maßnahmen von der Aussaat bis zur Ernte besprochen und eine Ertragsschätzung vorgenommen. Im Schlag bzw. am Rand wurden ca. 5 typische Unkräuter abgefragt. Beendet wurde das Prüfungsgespräch mit einer Selbstbeurteilung.

 

Tier: In der Prüfung Tier musste ich eine Futterration für eine niedertragende Sau berechnen. Im Prüfungsgespräch ging es um die Haltung von Sauen: Platzbedarf, Tränke und Futterbedarf, Fütterungs- und Aufstellungsarten, Luftqualität, Licht etc. Des Weiteren wurde das Produktionsverfahren von der Besamung bis zum Abferkeln einer Sau besprochen. Nach weiteren Fragen zur Kennzeichnungspflicht, neuen Tierschutznutztierhaltungsverordnung und zu betriebswirtschaftlichen Aspekten wurde auch diese Prüfung durch eine Selbsteinschätzung abgeschlossen.

 

Die praktische Prüfung hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht und jedem, der Angst vor so einer Prüfung hat, kann ich diese nur nehmen, da auch die Prüfer ein Interesse daran haben, dass der Prüfling gut abschneidet. Wer freundlich, offen und selbstbewusst Auftritt und gut vorbereitet zur Prüfung kommt, der muss keine Bedenken haben.

 

Die theoretische Prüfung fand schon ca. zwei Wochen vorher statt, dort gibt es neben Tierproduktion und Pflanzenproduktion auch einen wirtschaftlichen und sozialen Prüfungsteil.

Lindemann Mohrmann Meyer zu Wehdel (2)
Foto (v.l.): Gert Lindemann (Landwirtschaftsminister), Sören Mohrmann und Arendt Meyer zu Wehdel (Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen)

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